Die Predigt vom Wachsen oder Weichen, garniert mit einer Exportstrategie, die neue Absatzquellen auf den Weltmärkten erschließen soll, kann auf Dauer nur schiefgehen! Die Beratungsstrategie der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung für die bayerischen Bäuerinnen und Bauern erscheint beinahe hilflos angesichts der aktuellen Milchkrise. Der aktuelle Weltmarktpreis für Milch liegt derzeit unter den Erzeugungskosten. Bei einem Selbstversorgungsgrad von 200 Prozent in Bayern, darf eine Beratung nicht zu einer Steigerung der Milchmenge führen.
Die staatliche Landwirtschaftsberatung muss den bayerischen Milchtanker dringend umlenken und für Alternativen sorgen. Wir müssen die regionalen Unterversorgungen ausgleichen und auf Qualitätsprodukte setzen – in einem Hochpreisland kann man nur mit Qualität auf dem Markt bestehen. Viele Bäuerinnen und Bauern haben dies erkannt und setzen auf Bio-, Heumilch oder Mutterkuhhaltung mit der Erzeugung von Qualitätsfleisch. Hier ist, genau wie bei Ziegen- oder Schafmilch und Biogemüseanbau, noch Bedarf und es lässt sich ein auskömmlicher Preis erwirtschaften.
Wir Landtags-Grünen fordern deshalb eine Abkehr von der Exportstrategie, eine klare Ausrichtung der Agrarförderung auf Qualität und keine Förderung von Betrieben, die billig für den Weltmarkt produzieren wollen.