Seit genau 20 Jahren gibt es, durchgesetzt vom damals Grün geführten Bundeslandwirtschaftsministerium, das deutsche Bio-Siegel – und damit deutschlandweit einheitliche Standards für Bioprodukte. Der heutige Erfolg von Bio wäre ohne dieses Siegel wohl kaum möglich gewesen – denn staatliche Siegel garantieren eine gleichbleibende Qualität und damit große Verlässlichkeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Die engmaschigen Kontrollen der Bio-Betriebe tun ihr übriges.
Wenn jetzt Bio nochmals einen großen Schub erhalten soll (30% bis 2030 in Bayern sind gesetzlich vorgeschrieben), muss allerdings noch einiges passieren. In vielen Bereichen werden kaum Zahlen zum Bio-Bereich in Bayern erfasst – das ist aber eigentlich unerlässlich für die vernünftige Planung von staatlichen Maßnahmen zur Bio-Förderung. Die Staatsregierung selbst bestätigt, dass aufgrund fehlender Erfassung ökologischer Ernte- und Produktionsmengen keine belastbaren Angaben zur ökologischen Produktion, Verarbeitung und Vermarktung in Bayern gemacht werden könnten.
Im morgigen Agrarausschuss reichen wir deshalb den Antrag „Ökologische Lebensmittelerzeugung in Bayern – repräsentative Daten erfassen und Entwicklungen lenken“ (siehe Anhang) ein und fordern die Staatsregierung auf, endlich ihre Hausaufgaben zu machen. Die Entwicklung von Bio ist ein Erfolg, auf dem man sich jetzt nicht ausruhen darf.