
Heute beginnt der nächste Prozess rund um den Tierskandal in Bad Grönenbach. Im Juli 2019 haben uns die Bilder aus einigen Ställen dort sehr erschüttert. Es ist gut, dass die Verantwortlichen jetzt vor Gericht gestellt werden. Damit solche schlimmen Zustände aber nie mehr vorkommen können, muss die Staatsregierung viel mehr tun als bisher!
Die Veterinärämter brauchen mehr Personal, und einen Personalschlüssel, das Verhältnis der Anzahl Nutztiere und der Tierärzt*innen im Landkreis widerspiegelt. Der Landkreis Unterallgäu beispielsweise hat wesentlich mehr Milchkühe als andere Landkreise, aber deshalb nicht mehr Veterinäre! Es braucht also einen guten Mensch-Tier-Betreuungsschlüssel.“
Sengl weiter: „Es gibt auch bis dato keinen verpflichtenden Sachkundenachweis für alle, die in der Nutztierhaltung arbeiten. Die CSU hat diesen bisher vehement abgelehnt. Das hilft vor allem den großen Betrieben, die mit Fachfremden arbeiten. Hier wird enorm an den Personalkosten gespart, sowohl an der Anzahl als auch an der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die vielen bayerischen Familienbetriebe, die fachlich sehr gut aufgestellt sind und oft auch noch selbst Ausbildungsbetriebe sind. Die schwarz-orange Landesregierung unterstützt mit ihrem Nein zum Sachkundenachweis die Strukturen der agrarindustriellen Billigstproduktion in Großbetrieben. Unsere bayerische kleinteilige Struktur in der Landwirtschaft können wir aber nur erhalten, wenn wir auf qualitativ hochwertige statt auf Massenproduktion setzen. Ich fordere deshalb die bayerische Staatsregierung auf, endlich ihre Agrarpolitik zu ändern.“